06.04.2024 FSV Lok Eberswalde – Löwenberger Sportverein

Was für ein herrlicher Frühlingstag, der im Landkreis Barnim verbracht werden wollte.

Der Radiosender Flux Fm hatte mal eine Zeitlang unter dem Namen „Barnim for future“ einige Beiträge sowie einen Podcast im Repertoire. In diesem wurden gezeigt wie sich Akteur*innen aus dem Brandenburger Landkreis Barnim, direkt vor den Toren Berlins, für Nachhaltigkeit und Klimaschutz einsetzen. Ohne Wenn und Aber kann schon gesagt werden, dass dieser Landkreis mit seinen klaren Seen und weiten Wäldern ein Ort zum Durchatmen ist.

06.04.2024 FSV Lok Eberswalde – Löwenberger Sportverein 0:5 (0:1) – Fritz-Lesch-Stadion KR – Kreisoberliga Oberhavel/Barnim– 30 Zs.

Dies wurde auch direkt wieder bewusst als der Zug am Berliner Hbf gen Nordosten bestiegen wurde. Angekommen in Eberswalde, der Kreisstadt des Barnim, begegnete mir eine wilde Mischung an Menschen. Hippe Leuten aus Berlin, Studis, Trunkenbolde, Radtourist*innen und Urbrandenburger*innen.

Länger war ich nicht mehr in der Stadt, abgesehen von der Busfahrt im Rahmen des Spiels im Stadion am Werbellinsee vor zwei Jahren. Da fiel mir während der Fahrt der sowjetische Garnisonsfriedhof mit seinem hübschen Eingangstor auf. Leider war dieser geschlossen, so dass es eben direkt am Zaun des Gedenkorts entlang runter an die Stadtschleuse ging. Der Weg führte vorbei an einer alten Villa die bis 1993 von sowjetischen Offizieren bewohnt wurde und nun vor sich hinvegetiert.

Der Spaziergang bei der Sonne konnte gut genossen werden, aber vorbei an der verwaisten Sportskneipe und nach einbiegen in die Straße „Am Stadion“ (Lieblingsanschrift eines Fußballfans) kippte die Stimmung kurz. Frech grüßte auf dem gutgepflegten Rasen ein Schild mit der Aufschrift „Rasenfläche gesperrt!“ Kunde Mensch, Alter! Da war ich eine Woche zu früh am Fritz-Lesch-Stadion aufgelaufen, da auf Nachfrage der Platz erst kommende Woche freigegeben wird.

Bitter, aber es ist wie es ist. Dann eben zähneknirschend auf den B-Platz oder wie der unspektakuläre Kunstrasenplatz genannt wird „Lok-Arena“. Bis 2018 war dieser noch ein Rasen bevor der Umbau zum künstlichen Geläuf vollzogen wurde.

Das Fritz-Lesch-Stadion ist 1929 eröffnet worden und nach dem NS-Widerstandskämpfer und Sportlehrer Fritz Lesch benannt. In den Jahren 1998/1999 erfolgte eine Sanierung und Erneuerung des Fritz-Lesch-Stadion. Einige breite Stufen ziehen sich um das Leichtathletikstadion und die alte Lagerhalle mit den Vereinswappen der Lok, Turbine sowie Motor verleihen der Anlage neben den Bäumen einen guten Charme. Der bekannteste Verein der Stadt ist sicherlich die SG Motor Eberswalde, welche insgesamt 12 Jahre in der DDR-Liga spielte. 2011 fusionierte der Verein mit dem FC Freya Marienwerder zum FV Preussen Eberswalde, der seit Jahren in der Brandenburgliga zu Hause ist. Gespielt wird seitjeher im schicken Westendstadion.

Doch wir sind ja hier bei der Lokschen. Der Verein wurde 1949 als Flügelrad Eberswalde gegründet. Die Wurzeln liegen allerdings im FC Britannia 1912. Die Schwarz-Roten haben derzeit beachtliche 15 Teams und die Ersten Herren spielen als Spielgemeinschaft in der Kreisoberliga und kämpfen um den Klassenerhalt. Der Verein rief bereits seit 10:00 Uhr zum Frühjahrsputz auf. Material-Container und Trainerräume aufräumen; Ballfangzäune und kleine Tore reparieren; Auswechselbänke, Schaukasten reinigen; Schuhputzer erneuern all diese Aufgaben standen auf dem Plan. Wiedermal ein Beweis, dass der Amateursport vom Ehrenamt lebt.

Die Gäste aus Löwenberg wurden ja bereits zum Eröffnungsspiel der laufenden Saison 2023/24 in ihrem idyllischen Waldstadion besucht. Bei der Partie gegen die Füchse aus Falkenthal waren mehr als 300 Zuschauende zu Gast. Der Löwenberger Sportverein machte direkt Druck und ging folgerichtig in Führung. Chance um Chance wurde sich erspielt, aber die Heimequipe steckte nicht auf. Vor allem der 8er fand immer wieder aufbauende wie motivierende Worte, so dass die Halbzeit okay zu Ende gebracht werden konnte. Nach dem Wiederanpfiff machten die Gäste da weiter wo sie aufgehört haben und waren immer einen Schritt schneller als die Lok. Ein Aufbäumen war erkennbar, aber am Ende fraßen die Löwen, mit u.a. drei Dingern in 15 Minuten, die Schwarzroten doch ganz schön auf. Damit kassierte die SpG Lok Eberswalde/Ostender SV die neunte Niederlagen am Stück und bleibt auf dem letzten Platz, während die Gäste aus dem Löwenberger Land auf den sechsten Platz klettern.

Mal schauen was für Lok noch so drin ist. Da muss in den verbleibenden Spielen mehr #navonne kommen, wie ein Vereinsslogan lautet.

Ich muss ja eh nochmal wiederkommen. Nächstes Mal dann packe ich auch das Radl ein und fahre vielleicht etwas am Finowkanal lang oder in die Schorfheide, dem Jagdgebiet der DDR-Funktionäre. Was beim nächsten Besuch definitiv nicht fehlen wird, ist allerdings der Besuch des Hauptplatzes des Fritz-Lesch-Stadions. (snidi)

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